Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

www.damian-hungs.de

Abbas Antonius

 

Bildnis eines Mönches der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche. Etwa so muss man sich die Wüstenväter vorstellen.Bildnis eines Mönches der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche. Etwa so muss man sich die Wüstenväter vorstellen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Antonius ist die große, leuchtende Gestalt des Anfangs. Geboren wurde er in dem kleinen ägyptischen Dorf Come (heute Quiman el Arsus). Schon seine Eltern waren Christen, so dass er ein entsprechendes Rüstzeug mit auf den Weg bekam. Nach eigenen Angaben weigerte er sich standhaft eine Schule zu besuchen, da er seinen Geist und seinen Verstand für das Evangelium rein halten wollte. Doch ob er wirklich nicht lesen und schreiben konnte bleibt die frage. Wahrscheinlich beherrschte er zwar die koptische Schrift, nicht aber die lateinische und griechische, deren Sprachen er auch nicht sprach und verstand, brauchte er doch auch später stets einen Dolmetscher. Noch in jungen Jahren starben seine Eltern und er Erbte den größten landwirtschaftlichen Hof seines Dorfes. Doch sein Sinn ging hier bereits auf ein Leben für und mit Gott.

 

Nachdem er erst noch in seinem elterlichen Haus ein zurückgezogenes Leben führte, trafen ihn die Worte des Matthäusevangeliums „Wenn Du vollkommen sein willst, dann verkaufe alles, was Du hast, und gibt es den Armen.“ (19, 21) und „Sorget euch nicht um den morgigen Tag, denn der morgige Tag wird für sich selber sorgen.“ (6, 34). So gab er mit 18 Jahren seine Schwester asketisch lebenden Frauen in Obhut, verkaufte seinen Besitz, verschenkte den Erlös und verließ sein kleines, lautes Dorf.

 

Sein erster Zufluchtsort wurde ein Grab an der Grenze zur Wüste. Immer noch in Reichweite seines Dorfes, versorgte ihn dort ein Freund mit dem Lebensnotwendigen Brot. Doch die Ruhe währte nicht lange. Nachdem er die Anfechtungen des Teufels überstanden hatte, rissen die Besucherströme der näheren und weiteren Umgebung nicht mehr ab. Für den Vater der Eremiten unerträglich, wollte er doch genau diesem lauten Treiben entfliehen.

 

Eines Tages war Antonius verschwunden und ließ sich in einem verlassenen Castellum nieder. Doch auch auf der anderen Seite des Nils fand man ihn wieder, wo er nach 20 Jahren äußerlich zwar unverändert schien, innerlich aber zu einem völlig anderen Menschen geworden war.

 

Nachdem er vor den Besucherströmen auf den Berg Kolzim, oberhalb des Dorfes Zafarana, geflohen war, begab er sich 311 nach Alexandria, wo eine Christenverfolgung tobte. Er wollte unbedingt den Märtyrertod sterben. Da dieser aber nicht gesucht werden dürfte, tauchte er an allen möglichen und unmöglichen Orten auf und ermutigte die bedrängten Christen. Ihn selbst aber wollte keiner belangen. Hier setzte er sich auch erstmals aktiv gegen den Arianismus ein.

 

Wieder in seiner Einsiedelei, nahmen die Besucherströme stetig zu und auch Eremitenschüler gesellten sich dazu, welche unweit eine kleine Kolonie bildeten. Zu den bekanntesten Besuchern gehörte sein späterer Biograph St. Athanasius.

 

Als Antonius mit 105 Jahren verstarb, haben ihn zwei seiner Schüler, seinem Wunsch gemäß, an einem unbekannten Ort in der Wüste begraben.