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Griechisch-Katholische

Kirche in Ungarn

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Griechisch-Katholische Kirche in Ungarn

Gläubige:

ca. 326.000

Leitung:

Erzbischof von Hajdúdorog, Sitz Nyiregyhaza (Ungarn)

Diözesen:

 

Erzeparchie Hajdúdorog: Eparchie Miskolc,

Eparchie Nyiregyhaza

Ritus:

Byzantinisch

Sprache:

Ungarisch

Kalender:

Gregorianisch

Homepage:

http://www.atanaz.hu/

 

- Geschichte -

Im Osten der heutigen Republik Ungarn, im Gebiet von Hajdudorog und Nyiregyhaza, siedelten sich am Beginn des 18. Jh.s zahlreiche orthodoxe Rumänen, Ruthenen, Ukrainer und vereinzelt Serben an, nachdem die von den Osmanen im 17. Jh. angesiedelten türkischen Sipahis (feudaladelige Militärkommandanten mit ihrem Gefolge) abgezogen waren. Nach der Gründung der beiden Unionskirchen von Ushorod (1648) und Alba Iulia (1698) bemühte man sich seitens der habsburgischen Verwaltung, auch diese Dörfer mit orthodoxer Bevölkerung den Unionskirchen anzugliedern. Dabei gelang es interessanter Weise, auch protestantische Gruppen in das neue Vikariat von Hajdudorog zu integrieren, das zunächst dem Primas von Ungarn unterstand. Am Ende des 18. Jh. setzte unter den unierten Gemeinden eine massive Madjarisierung ein, sodass die Liturgie aus dem Kirchenslawischen ins Ungarische übersetzt werden musste. Einige vorwiegend rumänische Dörfer kehrten damals jedoch wieder zur Orthodoxie zurück.

Auch nach 1870 kam es wieder zur massiven Abwanderung der slawischen Glaubensgruppen, die sich der Madjarisierung widersetzten. Zurück blieben etwa 100 mehrheitlich ungarischsprachige Gemeinden, nur wenige pflegten noch das Ruthenische oder Slowakische.
Ende des 19. Jh.s war die Lage der Unierten gegenüber den römischen Katholiken weiterhin von Unterschieden geprägt, sodass man sich seitens der Unierten bei Kaiser Franz Joseph I. die Erlaubnis holte, bei Papst Leo XIII. um die Gründung einer eigenen Diözese nachzufragen. 1912 entstand die Diözese Hajdudorog mit dem Bischofssitz Nyiregyhaza, jedoch mit griechischer statt ungarischer, ruthenischer oder slowakischer Liturgiesprache, was einen völligen Widersinn bedeutete und nie umgesetzt wurde, weil der Erste Weltkrieg ausbrach und diese Vorschrift nicht der Realität entsprach.

In den folgenden Jahrzehnten des 20. Jh.s fielen die Unierten im Osten Ungarns vor allem dadurch auf, dass sie mit großem Einsatz nicht nur um die Erhaltung ihrer Identität als madjarisierter Slaven rangen, sondern auch dadurch, dass sie mit großem Engagement an ihrem Glauben festhielten. Ihr Seminar in Nyiregyhaza galt unter den ungarischen Kommunisten als Hort der katholischen Renitenz und des Widerstandes.
Seit 1988 können sich die Unierten Ungarns wieder frei entfalten, sodass in den Volkszählungen von 1991 (230.000) und 2001 (fast 300.000) die Zahl der Einwohner, die sich zu ihrer Kirche bekannten, ständig anstieg. In Nyiregyhaza wird eine neue theologische Hochschule gebaut, um alle Gemeinde pastoral ausreichend betreuen zu können. Die 174 Priester, sieben Ordenspriester und 13 Nonnen reichen dafür nicht mehr aus. Im Seminar bereiten sich 70 Seminaristen auf das Priesteramt vor. Vordringlich ist jedoch die Wiederherstellung der von 1948 – 88 teilweise stark in Mitleidenschaft gezogenen Kirchengebäude.

Im Jahre 2015 wurde Hajdúdorog zur Erzeparchie erhoben und zwei weitere Bistümer begründet.

- Geschichte der Griechisch-Katholischen Kirche in Ungarn