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Kommende Aichach

 

- Geschichte

- Komture

- Patronate

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ballei Franken

Bistum Augsburg

Land: Bayern

  

I. Geschichte

Im Jahre 1210 schenkte Herzog Ludwig I. von Bayern dem Deutschen Orden die in der Stadt Aichach gelegene Pfarrkirche. Schon kurz darauf muss es zur Gründung einer Kommende gekommen sein, denn schon 1221 lebte hier zumindest der Ordensbruder und Priester Otto. Ungewöhnlich ist das am 17. Juni 1249 dem Konvent verliehene Privileg Papst Innozenz IV., welches auch in Zeiten des Interdiktes die Abhaltung von Gottesdiensten erlaubt. Normalerweise auf Klosterkirchen bezogen, gilt es hier der Pfarrkirche. Im Jahre 1250 einen Konvent von sieben Ritter- und einem Priesterbruder umfassend, erhielt die Kommende in dieser Zeit den Hof Bernbach als Stiftung. Bis jetzt kaum mit Stiftungen bedacht, kamen 1254 noch Höfe in Gundertshausen, Sulzbach und Petersdorf hinzu. Auch müssen nun ausgedehnte Besitzungen um Weil erworben worden sein, verlieh Ludwig II. der Kommende doch 1256 über diese die Niedergerichtsbarkeit. Im Jahre 1268 gelangte dann noch ein Gut in Oberweilenbach als Stiftung hinzu. 1293 kam es zu Streitigkeiten mit der Stadt, welche sich um Herrschafts- und Pfarrrechte drehten, aber gütlich beigelegt werden konnten1. Nachdem der Komtur 1296 für alle seine Besitzungen in Aichach und Blumenthal von Pfalzgraf Rudolf die Gerichtsbarkeit, jedoch ohne Blutgerichtsbarkeit, erhalten hatte2, finden wir für den Komtur seit 1307 regelmäßig die Bezeichnung 'Komtur von Aichach und Blumenthal'. Eine Ankündigung der Tatsache, dass die Kommende dann 1384 endgültig aus Aichach nach Blumenthal verlegt wurde. Daran änderte auch nichts die Tatsache, dass die Kommende bereits um 1321 in die Befestigungsanlage der Stadt Aichach einbezogen wurde. Bestand die Kommendenkommunität 1330 noch aus vier Personen3, so lebten hier 1409 noch zwei Priesterbrüder4. Die von der Kommende 1255 erworbene Pfarrei Holzheim und die 1313 erworbene Pfarrei Gallenbach5 gelangten an die nunmehrige Kommende Blumenthal, so wie auch die Pfarrei Aichach.

 

II. Komture6

Dietrich (1250, 1254)

Heinrich von Ful (1260)

Berthramus (1268)

Dietrich der Greuel (1287, 1294, 1296)

Ulricus (1294)

Konrad von Mergentheim (1295)

Walther von Riedern (1328)

Herbort (1301/02)

Dietrich der Greuel (1303-1307)

Konrad von Gundelfingen (1315-1317)

Heinrich der Greuel von Parkstein (1329-1336)

Heinrich Willbrand von Parkstein (1339-1342)

Konrad von Schauenstein (1349)

Albrecht von Paulsdorf (1350-1351)

Stephan von Absberg (1352-1354)

Heinrich der Kittler (1359)

Hermann Kuchenmeister von Nordenberg (1363-1371)

Berthold von Streitberg (1375)

Marquard Zollner von Rotenstein (1378-1382)

 

III. Patronate

Die Patronate der Kommende Aichach fielen, mit der Vereinigung, an die Kommende Blumenthal. Zu ihnen gehörte die Pfarrei St. Maria Himmelfahrt zu Aichach, deren Filialkirchen Ober- und Unterschneitbach, Walchshofen und Algertshausen, wie auch die in ihr gelegenen vier Benefizien (St. Georg, St. Laurentius, Allerseelen, St. Margareten)7, und die Pfarrei Schiltberg, mit der Kaplanei Oberwittelsbach8.

 

1 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 51-53

2 Staatsarchiv Ludwigsburg, JL 425 Bd. 25 Qu. 50

3 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 267-270

4 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 17

5 Staatsarchiv Ludwigsburg, JL 425 Bd. 25 Qu. 65

6 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 410-412

7 Helmut Rischert, Der Deutsche Orden im Wittelsbacher Land. Die Kommende Blumenthal., Aichach 2010, S. 105-106

8 Helmut Rischert, Der Deutsche Orden im Wittelsbacher Land. Die Kommende Blumenthal., Aichach 2010, S. 116