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I    Geschichte

II   Komture

III Bilder

 

Kommende Mainau

Ballei Elsass-Burgund

Bistum Konstanz

Land: Deutscher Orden

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I.         Geschichte

Die Kommende Mainau ist an die Stelle der Kommende Sandegg getreten, die 1272 aufgehoben wurde, wofür der Abt der Reichenau auf Mainau verzichtete und dem Deutschen Orden Allmannsdorf, Egg, Staad, Oberdorf, Dingelsdorf, Litzelstetten überließ. Diese sind durch den Ordenseintritt des reichenauer Ministerialen Arnold von Langenstein und seiner vier Söhne an den Deutschen Orden gelangt. Von Burg Mainau, wo 1273 erstmals ein Komtur erwähnt wird, dehnte sich der Gütererwerb nun nach Norden aus. So erhielt die Kommende auch die Pfarreien Pfaffenhofen, Aufkirch und Überlingen (Reichsstadt). Letzterer gegenüber räumte der Komtur ein Mitspracherecht ein, bevor er der Reichsstadt die Pfarrei 1557 endgültig überließ, was ihm den Überlinger Weinzehnten sicherte. Nachdem im 15. Jahrhundert 1/3 von Immenstaad erworben worden war, kaufte der Komtur 1488 die Herrschaften Blumenfeld und Hinter-Tengen, zu welchen die Ortschaften Blumenfeld, Beuren am Ried, Epfenhofen, Leipferdingen, Watterdingen, Weil, Hinterburg, Büßlingen, Nordhalden, Talheim, Uttenhofen und Teggenhofen gehörten. Alle diese Gebiete waren Reichsunmittelbare Herrschaften und gehörten dem schwäbischen Reichskreis an. Die Kommende, welche ihren Besitz fast vollständig verpachtet und ihre Haupteinnahmequelle im Weinhandel hatte, besaß zudem das Schankrecht in Konstanz, wo sie ein weiteres Haus hatte. Im 15. Jahrhundert mit sechs Ritterbrüdern als Konvent besetzt[1], galt die Kommende während des Dreißigjährigen Krieges zunächst als sicherer Zufluchtsort, fiel dann aber doch 1647 in schwedische Hände. In ruinösem Zustand kam sie im September 1649 wieder in die Hände des Ordens. Nachdem sie sich wirtschaftlich wieder erholt hatte, konnte 1739 die neue Kommendenkirche fertiggestellt und zwischen 1739 und 1756 das Schloss errichtet werden. Nachdem der Friede von Pressburg (1805) die Kommende dem Großherzogtum Baden übertragen hatte, wurde sie von diesem am 29. März 1806 formell übernommen[2].

 

II.        Komture[3]

Rudolf von Iberg (1273)

Heinrich von Falkenstein (1274)

Konrad von Lunkon (1275)

Ulrich von Jestetten (1278)

Wilhelm (1272-1285)

Hipolt von Steckborn (1287-1290)

Rudolf von Urach (1289)

Eberhard von Steckborn (1291)

Ulrich von Jestetten (1292-1297)

Johann von Klingenberg (1301)

Wolfram von Nellenburg (1316-1322)

Heinrich von Dettenburg (1322-1350)

Ulrich von Königsegg (1353-1360

Rudolf von Homburg (1357-1370)

Eberhard von Königsegg (1362-1365)

Johann von Rotenstein (1372-1373)

Eberhard von Königsegg (1378-1384)

Rudolf von Randegg (1384)

Heinrich von Schletten (1398-1411)

Marquard von Königsegg (1413-1431)

Rudolf von Rechberg (1432)

Marquard von Königsegg (1437-1446)

Beringer von Weiler (1444)

Burkhard von Schellenberg (1456-1453)

Wilhelm von Hailfingen (1454-1458)

Jörg von Neuhausen (1459-1476)

Wolfgang von Klingenberg (1477-1517)

Sebastian von Stetten (1518-1536)

Hans Heinrich von Summerau (1537-1538)

Sigmund von Hornstein (1540-1549)

Franz von Fridingen (1549-1554)

Wolfgang von Hohenegg (1554-1569)

Werner Schenk von Stauffenberg (1577)

Georg von Gemmingen (1584-1595)

Christoph Thumb von Neuburg (1595-1600)

Jakob Gremlich von Jungingen (1600-1624)

Johann Caspar von Stadion (1624-1641)

Johann Werner Hundbis von Waldrams (1642-1658)

Philipp Albrecht von Berndorff zu Pull (1658-1666)

Johann Hartmann von Roggenbach (1666-1677)

Georg Christoph Rink von Baldenstein (1677-1688)

Melchior Heinrich von Grandmond (1688-1709)

Georg Balthasar von Weitersheim (1716-1720)

Franz Ignaz Anton von Reinach (1721-1731)

Reinhard Ignaz Franz von Schonau (1731-1736)

Ignaz Servatius Roll von Bernau (1736-1743)

Phillip Friedrich von Baden (1745-1751)

Jakob Joseph Ignaz von und zu Hagenbach (1752-1756)

Beat Konrad Reuttner von Weil (1758-1781)

Nikolaus Franz von Schonau (1784-1791)

Franz Ferdinand von Ramschwag (1791)

Franz Joseph von Lerchfeld (1792-1795)

Franz Fridel Truchsess von Waldburg (1802-1805)

Konrad Joseph Reich von Reichenstein (1805)



[1] 1394 waren es ein Ritterbruder, ein Graumäntler und drei Priesterbrüder (Marian Biskup, Visitationen im Deutschen Orden im Mittelalter. Teil III, Marburg 2008, S. 199). 1410/11 waren es fünf Ritter- und drei Priesterbrüder (Marian Biskup, Visitationen im Deutschen Orden im Mittelalter. Teil I, Marburg 2002, S. 64).

[2] http://www.kloester-bw.de/klostertexte.php?kreis=&bistum=&alle=1&ungeteilt=&art=&orden=Deutscher Orden&orte=&buchstabe=&nr=475&thema=Geschichte (15.12.2009)

[3] Kreuz und Schwert, Mainau 1991, S. 268

 

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