Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

www.damian-hungs.de

 

I    Geschichte

II   Komture

III  Bild

 

Kommende Mülhausen

Ballei Elsass-Burgund

Bistum Basel

Land: Reichsstadt Mülhausen, Republik in der Eidgenossenschaft (ab 1515)

 

I.         Geschichte

Nachdem König Heinrich VII. dem Deutschen Orden 1234 ein Grundstück in der Stadt geschenkt hatte, errichtete die Stadt auf diesem eine Mühle, von welcher der Orden 1236 eine Hälfte erwarb. Da das Grundstück auch weiterhin ein Streitpunkt blieb und die Stadt die Einschaltung des Kaisers befürchtete, verkaufte sie dem Orden 1290 auch die zweite Hälfte der Mühle. Die Kommende, welche nahe der Stadtmauer gelegen war und deren Komtur erstmals 1298 erwähnt wurde, besaß eine dem heiligen Maximinus geweihte Kapelle. Schenkungen und Käufe brachten der Kommende in den nächsten Jahren große Besitzungen. Neben zwei weiteren Mühlen in der Stadt, erwarb der Orden 1349 das Patronat über die Stephanskirche, wie auch über fünf Kapellen, zu denen noch vier Pfarrkirchen außerhalb der Stadt kamen, darunter auch in Rixheim[1]. Die 1318 baulich erweiterte Kommende, war von städtischen Abgaben befreit und erhob in 34 Ortschaften berechtigt Steuern zu erheben. Zählte der Konvent 1393 einen Ritter- und drei Priesterbrüder[2], so waren es 1410/11 drei Priesterbrüder[3]. Neben diesen werden 1414 auch noch ein Ritterbruder, ein weltlicher Kaplan, ein Schulmeister und sechs Dienstleute genannt. Über das Asylrecht kam es zu Streitigkeiten mit der Stadt, die in der Kommende ein Schlupfloch für Verbrecher vermutete. Als der Bauernaufstand 1525 ausbrach, forderte die Stadt von der Kommende die Freigabe des Wehrganges der Stadtmauer, welche den Zugang baulich versperrte. Verschiedene Streitigkeiten zwischen dem Komtur und den Kaplänen, wie auch die Klage der Bürger über die Nichteinhaltungen der geistlichen Verpflichtungen durch den Orden[4], führte 1527 dazu, dass der Orden die Stephanuskirche der Stadt übergeben musste. Die Reformation hielt in der Stadt ihren Einzug[5] und die Kommende musste schließlich 1613 auf das Gut zu Rixheim verlegt werden[6]. 1798 wurde die Kommende säkularisiert, nachdem bereits 1716 Teile des Anwesend verkauft wurden[7].

 

II.        Komture[8]

R. von Umkirch (1272)

Berchtold (1291)

Andreas von Hergheim (1331)

Jakob von Reinach (1350, 1352)

Hermann von Rotenstein (1396)

Stephan Ströwin (1400)

Johann von Nollingen (1405-1411)

Franz von Arlesheim (1416-1420)

Pantaleon von Heidegg (1433-1435)

Hans Truchsess von Rheinfelden (1433-1445)

Burchard von Thierberg (1442)

Hans Rudolf Ellhard (1457-1781)

Georg von Homburg (1488)

Georg von Homburg (1492-1497)

Rudolf von Andlau (1499)

Sebastian von Stetten (1510)

Georg von Andlau (1519-1528)

Hans Heinrich Vogt von Altensumerau (1530)

Franz von Fridingen (v. 1542)

Franz von Fridingen (1549)

Jakob von Hertenstein (1565)

Conrad von Laubenburg (1580)

Hans Sigmund von Reinach (1580)

Hans Christoph von Bernhausen (1609-1614)



[1] Pierre-Paul Faust, Kommende Mülhausen-Rixheim, in: 800Jahre Deutscher Orden an Ober-, Hochrhein und in der Schweiz, Selbstverlag der Komturei „Am Oberrhein“ des Deutschen Ordens 2021, S. 256

[2] Die Deutschordens-Ballei Elsaß-Burgund, Bad Mergentheim 1990, S. 4-5

[3] Marian Biskup, Visitationen im Deutschen Orden im Mittelalter. Teil I, Marburg 2002, S. 65

Auch 1451 lebten drei Priesterbrüder in der Kommende. (Marian Biskup, Visitationen im Deutschen Orden im Mittelalter. Teil II, Marburg 2004, S. 131)

[4] Pierre-Paul Faust, Kommende Mülhausen-Rixheim, in: 800Jahre Deutscher Orden an Ober-, Hochrhein und in der Schweiz, Selbstverlag der Komturei „Am Oberrhein“ des Deutschen Ordens 2021, S. 256-257

[5] Die Deutschordens-Ballei Elsaß-Burgund, Bad Mergentheim 1990, S. 4-5

[6] Pierre-Paul Faust, Kommende Mülhausen-Rixheim, in: 800Jahre Deutscher Orden an Ober-, Hochrhein und in der Schweiz, Selbstverlag der Komturei „Am Oberrhein“ des Deutschen Ordens 2021, S. 260

[7] Pierre-Paul Faust, Kommende Mülhausen-Rixheim, in: 800Jahre Deutscher Orden an Ober-, Hochrhein und in der Schweiz, Selbstverlag der Komturei „Am Oberrhein“ des Deutschen Ordens 2021, S. 257

[8] Pierre-Paul Faust, Kommende Mülhausen-Rixheim, in: 800Jahre Deutscher Orden an Ober-, Hochrhein und in der Schweiz, Selbstverlag der Komturei „Am Oberrhein“ des Deutschen Ordens 2021, S. 260