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Kommende Namslau

Ballei Österreich / Hochmeistertum

Bistum Breslau

Land: Österreich, Preußen (ab 1741)

 

Im 13. Jahrhundert schenkt Herzog Heinrich I. dem Deutschen Orden das Gebiet von Lassusino und Bandlovici. Nachdem das Besitztum verloren ging, kaufte der Hochmeister es 1703 für 110.000 Gulden von Kaiser Leopold I. zurück. Hierzu gehörten nun auch die Ortschaften Altstadt, Tauschendorf, Glausche, Polsowitz, Hennersdorf und Windisch-Marchwitz, wie auch die Pfarreien Namslau, Glausche, Hennersdorf und ihre Filialen in Altstadt und Windisch-Marchwitz. Insgesamt kommen der Kommende die Obergerichte in 14 Ortschaften zu, wie auch das Zollrecht in Stadt und Land. Am 31. Januar 1741 wird Schloss Namslau von 275 preußischen Soldaten erstürmt und in Besitz genommen. Der 1742 ernannte Komtur von Werdenstein wird von der Regierung in Berlin aufgefordert in Namslau Residenz zu nehmen, da man keine Besitzausführungen erlaube. Doch er bleibt in Ulm. Schließlich wird die Kommende am 19. Oktober 1764 durch Preußen sequestiert. Ein Tausch der Kommende gegen andere Güter scheiterte an der preußischen Regierung. Bis 1802, der Ernennung des letzten Komturs, ist die Kommende vollkommen niedergewirtschaftet. Mit eigenem Vermögen und einer Anleihe von 10.000 Reichstalern versucht Komtur Heinrich von Hettersdorf die Kommende zu sanieren, doch wird sie schließlich am 30. Oktober 1810 säkularisiert. Der Komtur erhielt zur Entschädigung das Vorwerk Glochau1.

 

1 Fritz Rotschate, Neue Quellen zur Geschichte der Deutschordens-Kommende Namslau., in: Schlesische Geschichtsblätter 1933/3, Breslau 1933, S. 49-52