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Kommende Schweinfurt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ballei Franken

Bistum Würzburg

Land: Reichsstadt Schweinfurt

 

I. Geschichte

Im Jahre 1263 wandte sich Bischof Iring von Würzburg an Papst Urban IV. Seine Bitte war es, dass er das herabgewirtschaftete und verwahrloste Benediktinerkloster zu Schweinfurt auflösen und dem Deutschen Orden übertragen könne. Der Papst stimmte dem Bischof zu, doch gab es wohl noch verschiedene Schwierigkeiten, denn die Güter des Klosters gehörten dem Hochstift Eichstätt. Hören wir erstmals 1273 etwas von einem Komtur, gibt uns eine Urkunde von 1282 darüber Aufschluss, dass der Deutsche Orden tatsächlich die Güter des ehemaligen Benediktinerklosters übernommen hat. In dieser Urkunde beschwert sich der Deutschmeister darüber, dass die Reichsstadt einen Teil ihrer Befestigung auf dem zinsbaren Grund der Kommende, die außerhalb der Stadt lag, errichtet hat. Hierbei wurde die Kommende durch anderen Grund entschädigt, der ebenfalls bis an die Stadtmauer reichte. Einen Anspruch des Ordens, über die Stadt Gericht und Vogtei zu besitzen, lehnte König Rudolf I. hierbei ab, bestätigte jedoch Fischerei- und Fährrechte auf dem Main. Eine Inkorporationsurkunde von 1283, ausgestellt durch den Bischof und das Domkapitel von Eichstätt, vollendet die Errichtung der Kommende. Am 3. Mai 1294 übertrug Bischof Reinboto von Eichstätt dem Orden die Hofstätte, auf welcher das neue Haus errichtet worden war, als Allod. Möglicherweise unterstand die Kommende ursprünglich der Kommende Münnerstadt, der sie 1298 ihre Güter um Königshofen überlassen musste, ohne dafür einen Ausgleich zu bekommen. Innerhalb der Stadt Schweinfurt, mit unbedeutenden Besitzungen vertreten, besaß die Kommende die gesamten Abgaben der Gemarkungen Altstadt, Hilpersdorf und Dittelbrunn, dessen Vogtei sie als Pfand besaß, wie auch Mitbesitzungen in verschiedenen Ortschaften der näheren Umgebung1. Die wirtschaftlich schwache Kommende, welche in der Mitte des 14. Jahrhunderts immer wieder Güter veräußerte, zählte 1344 einen Konvent von wenigstens vier Mitgliedern. Nachdem 1360 eine weitere Priesterpfründe durch Graf Hermann von Hennberg gestiftet worden war, zählte der Konvent 1361 wenigstens drei Priesterbrüder. 1437 wurde die Kommende an die Reichsstadt Schweinfurt verkauft2, nachdem sie 1410/11 noch einen Konvent von sieben Ritter- und zwei Priesterbrüdern unterhalten hatte3.

 

II. Komture4

Bertholdus (1273)

Albert von Klingenberg (1293)

Heinrich von Henneberg (1296)

Albert von Klingenberg (1297-1303)

Heinrich von Henneberg (1313)

Poppo von Henneberg (1331-1337)

Heinrich von Keilholz (1344)

Poppo von Henneberg (1354-1361)

Gottfried Fuchs (1384-1386)

Graselock von Vilmar (1387)

Albrecht Esel (1390)

Gottfried von Truchses (1392)

Gotz von Schletten (1412-1419)

 

1 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 111-114
2 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 240-241
3 Marian Biskup, Visitationen im Deutschen Orden im Mittelalter. Teil I, Marburg 2002, S. 63
4 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 481-483